Wir fördern insbesondere Projekte in abgelegenen und ländlichen Bergregionen Nepals. Das Leben im höchsten Gebirge der Welt hat vielfältige Lebens- und Wirtschaftsweisen hervorgebracht und ist in weiten Teilen von großer Armut geprägt. Unsere Projekte sollen in verschiedenen Bereichen die Lebensbedingungen langfristig verbessern. Es ist es uns wichtig, dass die wirklichen Bedürfnisse der Menschen vor Ort mit unseren Projekten angegangen werden. Dabei hilft uns, dass wir das Land gut kennen, teils selbst dort gelebt haben und enge Beziehungen zu den Menschen vor Ort pflegen.
Unser aktuelles Projekt: Verbesserte Öfen in den Haushalten des Arun-Tals

Die Region, auf die sich unser Projekt bezieht, liegt im Distrikt Sankhuwasabha im Osten Nepals. Die Dörfer liegen im Arun-Tal, das sich zwischen den beiden Achttausendern Makalu im Westen und Kanchenjunga im Osten erstreckt. Dort leben Menschen verschiedener Volksgruppen, die mehrheitlich buddhistischen Glaubens sind. Die Dörfer sind extrem abgelegen und können nur zu Fuß erreicht werden. Viele liegen mehrere Tagesmärsche von der nächsten Straße entfernt. Wie in allen Bergregionen Nepals wird auch im Arun-Tal überwiegend Holz zum Heizen und Kochen benutzt. Vor allem arme Haushalte können sich Gaskocher nicht leisten und außerdem ist es sehr schwierig, Gaskartuschen an diese abgelegenen Orte zu transportieren. Deshalb haben die meisten Haushalte entweder offene Feuerstellen oder einfache Öfen, in denen mit Holz geheizt wird. Nicht nur die Feuerstellen, sondern auch die Öfen haben massive Nachteile. So führt die immense Rauchentwicklungen zu großen gesundheitlichen Belastungen und viele Menschen in den Dörfern leiden deshalb an schweren Atemwegserkrankungen. Das betrifft die ganze Familie, besonders stark jedoch Frauen und Kinder. Denn die Frauen sind es, die im Haus am Feuer kochen und dadurch dem Rauch intensiv und lange ausgesetzt sind – die Kinder sind oft mit dabei.

Hinzu kommt noch ein ökologisches Problem: Die einfachen Öfen verbrennen sehr ineffizient. Der Holzverbrauch ist aufgrund dieser ungünstigen Brenn- und Heizleistung sehr hoch und daraus entsteht eine Gefahr für die Bergwälder des Arun-Tals, aus denen das Brennholz herbeigeschafft werden muss.
Diese Arbeit, das zeitintensive Sammeln des Feuerholzes, ist traditionell Aufgabe der Frauen. Eine Optimierung der Verbrennungseffizienz durch neue Öfen kommt also auch in dieser Hinsicht den Frauen zugute.
Unser Projekt zielt auf eine nachhaltige Verbesserung dieser Situation im Arun-Tal. Es sollen bewährte Öfen, sogenannte improved cooking stoves, zunächst für die bedürftigsten Haushalte eines Dorfes im Arun-Tal angeschafft und installiert werden. Diese Öfen wurden extra für die Bedürfnisse im Himalaja entwickelt. Sie werden bereits seit den 1990er Jahren benutzt und von den Menschen sehr geschätzt. EcoHimal Nepal war selbst an der Entwicklung beteiligt und hat sie zunächst in der Khumbu-Region genutzt und in den letzten Jahren bereits 160 Haushalte im Arun-Tal mit einem solchen Ofen ausgestattet.
Die Vorteile der improved cooking stoves:
- Ökologie und Nachhaltigkeit: Durch eine effizientere Verbrennung benötigen sie bis zu 60 Prozent weniger Feuerholz. Dies schont die natürlichen Ressourcen der Bergwälder. Überdies hat es enorme Auswirkungen auf die Arbeitsbelastung der Frauen, die dadurch weniger Zeit mit dem Sammeln von Holz verbringen müssen.
- Gesundheit: Durch einen Kamin und eine geschlossene Brennkammer im Ofen wird die Rauchentwicklung minimiert und dadurch die Luftverschmutzung im Raum stark verringert.
- Effektivität: Es ist möglich, auf mehreren Feldern zu kochen, es gibt einen Warmwasserbehälter und eine Trockenkammer, in der beispielsweise Fleisch hygienisch getrocknet werden kann, etwa zur Herstellung von sukuti (Trockenfleisch).
- Regionalität: Die Öfen wurden in Nepal entwickelt und werden in Kathmandu hergestellt. Somit werden lokale Betriebe gefördert und Arbeitsplätze erhalten.

Die Kosten pro Ofen belaufen sich auf 25 000 Nepalesische Rupien (etwa 190 €) – das ist ein Betrag, der für die meisten Bewohner der Bergregionen unerschwinglich ist.

Der Transport der Öfen ist aufwändig und zeitintensiv. Zunächst werden sie, soweit es geht, mit einem Lastwagen transportiert. Am Ende der befahrbaren Straße übernehmen Träger und bringen die Öfen in etwa zwei Tagesmärschen in die Dörfer. An Ort und Stelle werden sie installiert. Dabei arbeiten die Mitglieder der Haushalte und ExpertInnen aus Kathmandu gemeinsam. Darüber hinaus wird die Installation der Öfen zusätzlich von Trainings begleitet, die die DorfbewohnerInnen für nachhaltige Waldnutzung und ökologische Fragen sensibilisieren sollen.
Fazit: Mit 200€ können wir einen Ofen kaufen, ihn vor Ort aufbauen und so gemeinsam dafür sorgen, dass sich für eine Familie spürbar etwas verbessert!
Die Menschen im Arun-Tal wünschen sich diese Öfen, denn sie haben sich bewährt. Es wurden bereits einige Haushalte von EcoHimal Nepal mit ihnen ausgerüstet und die Vorteile sind unübersehbar. Helfen Sie uns dabei, dass weitere Familien Zugang zu einem dringend benötigten Ofen bekommen!